Über eine überraschende Corona-Ausstellung - Kult 41

Ein Bericht von der Künstlerin

Irmgard Maria Jansen-Otto

Nachdem im Frühjahr für mich, wie für alle Künstler, sämtliche geplanten Ausstellungen abgesagt wurden, kam es im Mai plötzlich zu einer überraschenden und dringlichen Ausstellungsanfrage vom Kult 41 in Bonn. Das Kulturzentrum wollte die Chance, zumindest wieder teilweise öffnen zu können, nutzen. 

Denn zu diesem Zeitpunkt war es plötzlich gestattet zumindest die Galerieräume

unter vielen Auflagen zu öffnen.

Kunst der Kompromisse in jeder Beziehung. 

Auch, weil mir nur knapp 3 Wochen Zeit blieb,die Ausstellung „ Corona Creativ" in 3 Räumen vorzubereiten. Ein weiteres Problem lag dabei in meinem künstlerischen Konzept: Malerei Lyrik und Musik miteinander zu verbinden. 

Livemusik war ja noch verboten. 

Ein Problem, für das mein Musikpartner Wojtek Tyc und der Digitalisierungsexperte Michael Tillmann aber schöne digitale Video Lösungen fanden. Über Beamer wurden einige der Bilder mit der eigens von Herrn Tyc und mir geschriebenen und gespielten Musik unterlegt. 

Es gab noch mehr Teamwork: 

Künstlerfreund Dennis Meseg inspirierte mich zu eigenen Werken mit seiner Installation aus 111 Figuren zum Thema „soziale Distanz“. Zur Vernissage am 21.5. 2020 waren sogar alle 111 rund um das Kult 41 zu Gast.

Für weitere Vielseitigkeit, neben meinen Bildern und Gedichten, sorgten eine bewegliche Installation von Michael Tillmann und seine Schutzmasken und Viren aus dem 3D Drucker in der Ausstellung. 

So unterschiedlich wie die Werke waren dann auch die Vorlieben der interessierten Besucher. Oft fühlte sich jeder von einer anderen Corona-Kunst-Aussage angesprochen. 

Die Ausstellung „Corona Creativ“ war also nicht nur für mich ein spannender Prozess im vom Virus beherrschten Jahr 2020.